Der Verein „Ehranger Heimat“ hat seinen Bemühungen, die Geschichte des Orts zu erforschen und dessen Kultur zu dokumentieren, durch das „Ehriker Mundart-Wörterbuch“ einen neuen Schub verliehen. „In unserer heutigen technisierten Zeit besteht die Gefahr, dass die Ehriker Sproach immer weniger gesprochen wird und zunehmend verloren geht. Hier wollen wir mit dem Ehriker Mundart-Wörterbuch gegensteuern“, betonte Vereinsvorsitzender Horst Orth bei der Präsentation.
Das Wörterbuch bietet reichhaltige Einblicke in den Alltag der Bewohner von Ehrang-Quint heute und in früheren Zeiten, die noch viel stärker von der Landwirtschaft geprägt waren. Eine wichtige Rolle spielen Lehn- und Fremdwörter aus dem Französischen, dem Rotwelsch und dem Jiddischen. Das Wörterbuch soll es Neubürgern des Trierer Stadtteils erleichtern, einen Zugang zur neuen Heimat zu finden. Alteingesessene Familien können bekannte, aber auch in Vergessenheit geratene Ausdrücke entdecken. Daher ist das Nachschlagewerk in zwei Teile untergliedert: In der ersten Hälfte werden Mundart-Begriffe mit den hochdeutschen Pendants präsentiert, dann folgt die umgekehrte Übersicht für die „Zugereisten“. Die Begriffe sind am Alltag orientiert, das Spektrum reicht von dem Zeichen, den Acker zum Abernten freizugeben (Kroutwesch), über die Bauchlandung beim Sprung ins Wasser (Bouchflatsch) bis zur Bezeichnung für einen „lockeren Vogel“ (Fluuderhänsji). Das Wörterbuch wird aufgelockert durch heimatliche Geschichten und Gedichte. Roland Grundheber steuerte Zeichnungen mit viel Liebe zum Detail bei.
„Ehriker Mundart-Wörterbuch“ herausgegeben vom Verein „Ehranger Heimat“, Druck: Ensch GmbH, erhältlich bei den Vorstandsmitgliedern des Vereins sowie bei der Sparkasse, der Volksbank und vielen Ehranger Einzelhändlern.